Die diesjährige Bergtour führte uns auf die Bannalp und wurde durch Res Egli organisiert. Die Besammlung fand, wie meistens, beim Bahnhof Dietikon am Samstag, frühmorgens um 06.30 Uhr statt. Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns und zeigte sich von der schönsten Seite. Trotzdem war die Beteiligung mit knapp 20 Nasen nicht gerade üppig.

Wo ist hier der Wanderweg?

Wo ist hier der Wanderweg?

Mit dem Zug fuhren wir dann von Dietikon via Zürich und Luzern nach Wolfenschiessen. Der Zug hielt jedoch bereits in Dallenwil, wo wir, infolge der Unwetterschäden vom August, in den Bus umsteigen mussten. Dieser brachte uns dann nach Oberrickenbach. In dieser Gegend waren die Schäden vom Unwetter noch allgegenwärtig. Überall waren die Hänge von Erdrutschen betroffen, sodass man sich gut vorstellen konnte, welche Wassermassen hinunter strömten. Von dort ging es dann mit einer kleinen Luftseilbahn zur Chrüzhütte bei der Bannalp auf gut 1700 Meter Höhe. Dann war es nur noch ein kurzer Fussmarsch zum Restaurant Urnerstaffel, wo wir am Abend auch übernachteten. Wir hatten gleich die Möglichkeit, unsere Zimmer zu beziehen. Dann stand die erste Pause an, welche viele mit einem kühlen Blonden überbrückten. Und nun kam der Höhepunkt des Tages; der Aufstieg zum Chaiserstuel. Zu meinem Erstaunen war die Euphorie dazu vermutlich durch das Bier etwas getrübt worden. Es konnten sich nur sieben Mutige dazu entschliessen die ca. 700 Meter Höhendifferenz unter die Füsse zu nehmen (ich eingeschlossen). Also machten wir uns gegen 11.00 Uhr auf den Weg, den Chaiserstuel zu bezwingen. Die Wanderroute war gut ausgebaut, zeitweise jedoch recht steil, sodass wir arg ins schwitzen kamen. Nach gut 2 ½ Stunden erreichten wir schliesslich den Gipfel auf 2400 Meter ü.M. Dort oben bot sich uns ein fantastisches Panorama an. Rundherum eine ungetrübte Sicht auf eine wunderbare Bergwelt. Da wir zudem noch schönes Wetter hatten, waren die Strapazen vom Aufstieg schnell vergessen. Wir genossen die herrliche Landschaft gut eine Stunde, bis wir den Abstieg unter die Füsse nahmen. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir bereits die Chrüzhütte und dann hatten auch wir unser Bier verdient. Die sogenannten Nichtberggänger verbrachten den Tag mit einem Spaziergang um den nahegelegenen Bannalpsee, wo sie sich im dortigen Restaurant verpflegten. Sie verkürzten sich zudem die Zeit mit Fischen. Gegen Abend trafen wir uns dann alle wieder im Restaurant Urnerstaffel. Um 18.00 Uhr trafen schliesslich noch Reto, Mirko und Roger ein, die am Samstag zuerst noch die Aufstiegsspiele zu bewältigen hatten. Anschliessend war gemütliches Beisammensein angesagt, welches uns mit einem wirklich guten und reichhaltigen Menü verschönert wurde. Mit angeregten Gesprächen und Jassen liessen wir den Abend bis Mitternacht, einzelne bis in die frühen Morgenstunden, ausklingen.

Gratwanderung

Gratwanderung

Am Sonntag morgen mussten wir „erst“ um 08.00 Uhr aufstehen, da der Abmarsch gegen 10.00 Uhr angesagt war. So konnten wir uns mit dem Frühstück ein bisschen mehr Zeit lassen. Bis auf drei nahmen alle an der Wanderung teil. Das Ziel war die Brunnihütte oberhalb Engelberg, welches über einen Höhenweg in einer Marschzeit von gut 3 ½ Stunden zu bewältigen war. Der Weg führte uns oberhalb des Bannalpsees zur Alp Oberfeld, wo wir zum ersten mal in einem kleinen Restaurant halt machten. Die Route war wegen abgerutschter Hänge zweimal mit kleineren Umwegen verbunden. Nach einer halbstündigen Pause setzten wir unsere Wanderung fort durch leichtgängiges Gelände zur Walenalp bis nach Brunniswald, wo wir wiederum Halt machten und uns aus dem Rucksack verpflegten. Wir hatten auch am Sonntag riesiges Wetterglück. Die Sonne begleitete uns mehrheitlich den ganzen Tag. Nach einer gemütlichen Stunde Mittagspause lag dann noch der Weg via Rosenbold zur Brunnihütte vor uns. Während dem letzten Teilstück konnte man bereits den Titlis auf der anderen Talseite erkennen. Gegen 15.00 Uhr erreichten wir schliesslich unser Ziel. Nach einer kurzen Verpflegung im Restaurant fuhren wir mit der Sesselbahn bis zur Station Ristis und von dort mit der Luftseilbahn nach Engelberg. In Engelberg wartete dann ein Extrabus auf uns, da die Bahn infolge des Hochwassers ihren Betrieb noch nicht wieder aufnehmen konnte. Über eine Notstrasse fuhr uns der Bus nach Dallenwil, wo wir wieder in den Zug nach Luzern einsteigen konnten. In Dallenwil trafen wir dann auf unsere drei Nichtberggänger. Zusammen traten wir den Heimweg nach Dietikon an. Wir durften wieder ein wunderbares, ereignisreiches Wochenende erleben, bei dem das Wetter eine tragende Rolle spielte.

An dieser Stelle möchte ich im Namen aller Beteiligten Res Egli ganz herzlich für die bestens organisierte Bergtour danken.

18.10.2005 Heinz Järmann