60, 25 und ein 10-jähriges

Alle Jahre wieder …, kommt nicht das Christkind, so ist es auf alle Fälle bei mir. Nein, alle Jahre wieder wird im Sporting gepedalt. Nicht wie nach jedem Training vom Restaurant „Heimat“ nach Hause, sondern ins tiefe Aargau, genauer nach Döttingen ins Reich von Roman, welches aus einem idyllisch gelegenen Wäldchen mit einem dazugehörigen Garten besteht.

So trafen sich auch an diesem Abend 13 Radler im Steinmürli, um die fast unmenschlichen Strapazen von 30 Kilometer auf sich zu nehmen. Mit dabei auch die Hardcore -Radler Res und Enrique, die seit ich mich Erinnern kann, noch nie gefehlt haben. Auch Helmuth fühlt sich noch jung genug, um mitzuradeln. Bravo Senioren! Bei Helmuth hat es vielleicht noch einen anderen Grund, irgend jemand muss ja auf seinen Sohn aufpassen.

Nach der Einnahme des obligatorischen Doppingmittels, welches wie immer von Dani gesponsert wurde. (So ein komisches Getränk, welches aus einer Flasche mit Drehverschluss kommt) ging’s kurz nach 19.00 los.

Das Wetter hat sich pünktlich zum Guten gewendet, war es doch in den vorherigen Tagen wirklich nicht sommerhaft. Somit blieb auch der Regenschutz zu Hause, der sowieso nur zum unnötigen Ballast geworden wäre.

In Würenlos gabelten wir Helmuth und Sohn auf. In Wettingen warteten alle auf den Res-Rank. Wird er es dieses Jahr schaffen, den richtigen Weg einzuschlagen um nicht wieder vor einer für Velos unpassierbaren Treppe zu landen, wie letztes , vorletztes , vorvorletztes, vorvorvorletztes … vor…Jahr.

Gut gemacht Res, dieses Mal landeten wir nicht vor der Treppe.

Dass es bei unserer Velotour nicht ums „Maillot jaune“ ging, merkte man am Tempo an. Wir nahmen es gemütlich und genossen die Fahrt durch die Badener Altstadt und durch etliche Bauerndörfer. In Untersiggental legten wir sogar einen offiziellen (den inoffiziellen könnt Ihr aus dem letztjährigen Bericht entnehmen) Boxenstop ein, wo wir wie echte Sportler ein Rivella oder so .., tranken.

Der Hunger trieb uns doch schon bald wieder auf die Sättel.

Erik und Ivi

Erik und Ivi

Als wir in Döttingen ankamen, war der Grill bereits in Hochbetrieb. Diejenigen welche mit dem Auto gekommen sind hatten bereits ihren Magen gefüllt. Die Radler hatten also einiges wettzumachen.

Nach dem grossen Fressen, musste verdaut werden. Wie es schon fast Tradition ist, wurde Tischtennis gespielt. Bei idealem Flutlicht hetzten wir uns um den Tisch.

Irgendwann verliessen uns die Automobilisten und wir hetzten einander immer noch um den Tisch. Doch auch bei Hochleistungssportler lässt mit der Zeit die Konzentration nach. Der immer kleiner zu werdende Ball, manchmal waren es sogar zwei, wurde immer häufiger verfehlt. Der Unterhaltungswert dafür immer grösser. Doch wir liessen nicht nach und hetzten uns weiter.

So um 02.30 hatten die Einten genug und pedalten Richtung Dietikon los. Der harte Rest, mobilisierte nach einer 03.00-Wurst nochmals alle Kräfte und, wie sollte es auch anders sein: Pingpong, Ping-Pong …

Dass Faustballer auch ein Hirn haben, zeigte sich, indem sie daran gedacht haben einen Schlafsack mitzunehmen. Gäll, Dani! So suchten sich die einten ein Plätzchen um ein Nickerchen zu machen, während die Anderen immer noch: Ping-Pong, Ping-Pong …

Auf einmal ging unser Flutlicht aus. Und es konnte trotzdem weiter gepingpönglet werden. Was war geschehen? Hell! Zeit 06.00!

Da noch ein Kleinfaustballturnier in Zürich auf dem Tagesplan stand, wurde zur Tagwache aufgerufen. Was nicht bei allen schlafenden auf Begeisterung gestossen ist..“ Läck, isch dä R.W. (Name der Redaktion bekannt) en Morgemuffel!“

Die Einten etwas bleich, (ist ja logisch, denn in der Nacht scheint die Sonne nicht …) die anderen Putzmunter, stiegen auf die Sättel und so pedalten wir los. Nach 100 Meter machten wir bereits einen ersten Stopp und genossen in der Küche des Bauernhofs „Wiegenhof“ ein wohltuendes Frühstück. Herzlichen Dank, Margrit!

Gestärkt, machten wir uns auf die zweite Etappe. Welche erst bei Dominik um 08.00 zu Hause, in Dietikon, endete. Nach kurzem Auftanken des Flüssigkeitsbedarf unseres Körpers, ging’s weiter auf die dritte Etappe. Die Kleinfeldfaustballer mussten nur noch zum vereinbarten Treffpunkt radeln (ca. 200 Meter). Nur Jemand hatte noch nicht genug vom Velofahren. Diese Person fuhr doch tatsächlich noch von Dietikon nach Sarmensdorf. Nicht ganz freiwillig, wir können ja auch nichts dafür, dass er dort wohnt. Ankunft Sarmensdorf:11.00. Nicht schlecht Dani!

Ich würde sagen, die Velotour war wie jedes Jahr eine lässige und gemütliche Sache. Sassen doch 18 Sportingler in Romans Reich.

Zum Schluss möchte ich Roman, meinem Vater, im Namen aller Sportingler herzlich für die Gastwirtschaft danken. Anlässlich seiner drei Jubiläen spendierte er uns Speis und Trank: 60 Jahre Roman, 25 Jahre Romans Reich und 10 Jahre Gebiss.

Wir kommen wieder!

28.07.2004 Ivan Allaz